Tungöl Natur

TUNGÖL Natur

Tung Öl wird aus den Nüssen des Holzölbaumes (Vernicia fordii) in Asien, den USA und Südamerika gewonnen. Das Öl wurde historisch nur als Holzöl oder chinesisches Holzöl bezeichnet und ist das Bindemittel der berühmten chinesischen und japanischen Holz- und Papiermalereien. Unter dem Namen in Holzöl ist es in der CAS Datenbank registriert.

Tungöl polymerisiert und oxidiert ähnlich wie Leinöl, trocknet jedoch schneller und bildet eine harzartige, relativ harte, matte Oberfläche. In dicken Schichten trocknet die Oberfläche in einem weißem Eisblumenmuster. Aus diesem Grund ist überstehendes Öl vor dem Festwerden unbedingt zu verreiben. Sinnvoller weise wird es dünn mit einem Lappen oder Schwamm aufgetragen. Wird Holz ausschließlich mit TUNG Holzöl behandelt, bleibt die natürliche Holzfarbe im Wesentlichen erhalten. Sehr gut ist es zur Imprägnierung von Hartholz oder als Oberflächenanstrich auf Leinölanstrichen geeignet.

Reines Tung Öl eignet sich auch hervorragend als Polieröl für Drechsel- und Schnitzarbeiten und zur Pflege von schwach saugenden Harthölzern.

In der Malerei besteht bei alleiniger Verwendung des Tungöls eine hohe Versprödungs- bzw. Rissgefahr. Daher wird es meist in Mischung mit Leinöl bzw. Leinölfirnis verwendet. Bis 20 % dem Leinölfirnis zugesetzt, beschleunigt es die Trocknung und verringert die Quellung durch Wasser. Mit Leinöl gemischt, wird eine besonders gute Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit erreicht. Alle Öle sollten jedoch bei ca. 120 bis 150°C warm vermischt werden. Das TUNG Holzöl auf kleiner Flamme nur langsam unter ständigem rühren erwärmen, da es bei 250 bis 300°C schlagartig polymerisiert und dampfend geliert. Eine Mischung aus Nadelholzteer, Leinöl und TUNG Holzöl ist in den USA als „boat soup“ weit verbreitet.

Holzöl hat den typischen Schmalzgeruch, welcher nach der vollständigen Oxidation verschwindet. Die Zeit ist abhängig von der Schichtdicke und den Witterungsbedingungen. Häufig wird es auch für die Pflege von Möbeln in Wohnungen empfohlen. Technisch ist Holzöl hierfür ein hervorragendes und seit Jahrhunderten eingesetztes Produkt, jedoch sollten Sie vor dem Einsatz in Innenräumen die Geruchsentwicklung testen. Citrusterpene kann den Geruch teilweise überdecken.

Unser TUNG Holzöl Natur enthält keine Lösungsmittel, keine Sikkative oder andere Zusatzstoffe. Es ist ein 100% Naturprodukt und ökologisch wertvoll, da zur Gewinnung eine nachhaltige Waldwirtschaft notwendig ist.

Anwendung 

  • Allein oder Deckanstrich Innen und Außen (ggf. mit Balsamterpentin oder Citrusterpene zum tieferen Eindringen verdünnen) 
  • Holz im Aussenbereich so oft streichen bis es kein Öl mehr aufnimmt, nach Möglichkeit erst einmal mit Lackleinöl ohne Sikkativ grundieren
  • Überstehendes Öl nach ca. 1 Stunde mit einem Lappen oder Pinsel abnehmen, da sich sonst das Eisblumen-Muster bildet
  • Holzschleifen in flüssigem Holzöl ergibt eine besonders glatte Oberfläche und dient als Porenfüller
  • Holz im Innenbereich nur mit einem fusselfreien Lappen abreiben. Dicke Schichten brauchen zum trocknen bedeutend länger und die Geruchsentwicklung hält länger an. 
  • geringe Luftfeuchtigkeit und Sonnenlicht beschleunigen die Oxidation und das Leinöl wird schneller fest 

Einsatz von Holzlack, Leinöl- und Tung-Holzölprodukte in Innenräumen

Leinöl- und Tung-Holzölprodukte bilden beim Trocknen (Oxidieren) den typischen Geruch. Dies ist kein Mangel. Dieser Geruch kann je nach Verarbeitung (niedrige Temperaturen, wenig UV Licht, hohe Luftfeuchtigkeit, dicke Schichten, unsauberes Verstreichen) längere Zeit bis Monate anhalten. Im Innern eines Schrankes, welcher im kühlen, feuchten und dunklen Keller steht, wird Leinöl nur sehr langsam trocknen. Da hilft kein Sikkativ, nur ein Platz an der Sonne.

Bitte beachten Sie unbedingt diesen Hinweis: In jedem Fall ist für gute Lüftung zu sorgen.


VORSICHT:
Selbstentzündung möglich bei z.B. Putzlappen – verunreinigte Putzlappen unter Aufsicht trocknen oder verbrennen.

VOC Holzanstrich 0 % Lösungsmittel